attac hat wieder eine neue Nummer der „Sand im Getriebe“ herausgegeben. 40 Seiten A4 zum download, zu den Themen Klima, Frieden, Kurdistan, Palästina und Menschenrechte. Ihr findet es auf der Seite von attac.
Lesenswert
Die Faust nicht nur in der Tasche ballen
Das Willi-Hoffmeister-Buch, erschienen im Verlag Neue Impulse, Essen
Ein Jahr nach seinem Tod ist mit diesem Buch eine Hommage entstanden, die dem Ostermarschierer, dem Gewerkschafter, dem Kommunisten und Antifaschisten gerecht wird. Willi Hoffmeister hatte derart viel erlebt, dass es nur in Ausschnitten in einem Buch wiedergegeben werden kann.
Willi war beim Pfingstjugendtreffen in Ostberlin 1950, allen Widerständen zum Trotz, wie dem verweigerten Urlaub und den Schikanen der westdeutschen Behörden. Willi verrichtete Knochenarbeit als Hafenarbeiter in Dortmund, und wechselte von dort zu Hoesch, und von der ÖTV in die IG Metall. In der KP Betriebsgruppe engagierte er sich ebenfalls. 12 Jahre engagierte sich Willi als Betriebsrat bei Hoesch.
1961 nahm Will am ersten Ostermarsch Ruhr teil, der schon damals dreitägig war und von Duisburg nach Dortmund ging. Bald war Willi mit im Vorbereitungskreis und später auch als Organisator für den Ostermarsch aktiv.
Hoesch war die Keimzelle der damals entstandenen betrieblichen Friedensarbeit, Willi Hoffmeister war einer der Aktivposten. Hoesch war Schauplatz eines nicht von der Gewerkschaft getragenen „wilden Streiks“, bei dem die Beschäftigten erfolgreich eine Lohnerhöhung durchgesetzt haben, ungeachtet der Hetze bürgerlicher Medien.
1964 führte die neu gegründete NPD eine Kundgebung in Dortmund durch. Zahlreicher und lautstarker Protest der Hoeschianer wirkte. Jahre später versuchten erneut Faschisten Fuß zu fassen in Dortmund. Der in der BorussenFront bekannt gewordene „SS-Siggi“ Borchard wollte in der Dortmunder Nordstadt ein Büro der FAP eröffnen. Der Betriebsrat von Hoesch machte diesem braunen Spuk zusammen mit der Belegschaft ein schnelles Ende.
Als Redner bei der Friedensdemo im Bonner Hofgarten 1983 neben Willy Brandt und Petra Kelly, oder im Einsatz um jeden einzelnen Arbeitsplatz: Auf Willi Hoffmeister war Verlass. Und so kam es dazu, dass er auf Vorschlag des Dortmunder DGB das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam. Seine Reaktion darauf war Zweifel ob er das annehmen wolle. „War mein Wollen doch ein anderes Deutschland. Ein vereintes,
neutral es Land ohne Militär, Rüstung und ohne alte und neue Nazis. Ein Land, in dem der Mensch und nicht das Kapital im Mittelpunkt steht.“ Schließlich entschied er sich dafür, denn „es ist für mich eine Auszeichnung auch all meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter vor allen aus der Friedens- und Antifaschistischen Bewegung“.
Auf der wöchentlichen Mahnwache des Dortmunder Friedensforum wurde das soeben erschienene Buch präsentiert. Die Nordstadtblogger berichteten.
ISBN 9783000724954,
Neue Impulse-Verlag Essen,
200 Seiten, 16,80 €)
Ruslan Kotsaba, Ukrainischer Kriegsdienstverweigerer im Gespräch
Unsere Freunde von Connection e.V. die sich weltweit für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure einsetzen und so auch Kontakte zum ukrainischen KDVer Ruslan Kotsaba haben, hatten am 17.10.2022 ein Gespräch mit ihm über seine Situation und die Lage in der Ukraine geführt.
Das Interview ist auf der Webseite von connection-ev.org in ganzer Länge zu lesen.
Zivilcourage 3/2022
Die dritte Ausgabe des Mitgliedermagazins der DFG-VK liegt nun vor. Titel der ZC ist „Der Planet brennt! Katastrophen, Krisen, Kriege …“
40 Seiten prall voll mit Beiträgen namhafter Akteur:innen. Margot Käßmann begründet, warum sie ihrer pazifistischen Haltung treu geblieben ist, Hermann Theisen beleuchtet verfassungsrechtliche Überlegungen und juristische Mittel gegen den Krieg, Stephan Brües berichtet von der 100-Jahr-Feier der WarResistersInternational, des internationalen Dachverbandes der DFG-VK, Ralf Buchterkirchen stellt einen alternativen Politikansatz jenseits eines parteipolitischen Schlagworts vor (Feministische Außenpolitik), Marion Küpker gibt einen Überblick über die Aktivitäten zur Abschaffung der Atomwaffen, und Andreas Zumach beschreibt den Kollateralschaden des Göttinger Friedenspreises im Zusammenhang der zivilgesellschaftlichen deutsch-russischen Initiative „Musik für den Frieden“. Aber auch weitere lesenswerte Beiträge, die ich hier nicht alle auflisten kann.
Hoffentlich bald auch zum download auf Zivilcourage.DFG-VK.de und auf Infotischen der Ortsgruppen.
Friedensforum 6/2022
Die Friedenskooperative in Bonn hat die sechste Ausgabe des regelmäßig erscheinenden Magazins veröffentlicht. Einige der Beiträge sind auch digital lesbar:
Christine Schweitzer schreibt über KDV und Desertion auch und gerade im Ukraine-Krieg
Armin Lauven berichtet über die Bonner SPD die den Antrag Unter18nie verwässert hat
Alessandro Capuzzo schreibt über die Denuklearisierung italienischer Häfen
Uli Wohland hat einen Beitrag über Zivilen Ungehorsam gewaltfreie Aktion und rechtsstaatliche Demokratie
und manche weitere stehen auch digital zur Verfügung.
Um das ganze Heft lesen zu können empfiehlt sich das Abo, und vielleicht vorweg die Bestellung eines Probeexemplars.
Friedensjournal 6/2022 des Bundesausschuss Friedensratschlag
Auf 22 Seiten nimmt das sechsmal jährlich erscheinenende Friedensjournal Bezug zu aktuellen Themen der Bewegung. Über die Protestaktionen am 1.Oktober ist zu lesen, über Kampffluzgzeuge, über die Profiteure der derzeitigen Außen- und „Sicherheits“politik u.v.m
Die ganze Ausgabe ist digital auf der Seite Frieden und Zukunft zum download.